ESG & optimiertes Energiemanagement – Dein Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften

02.06.2023

Überflutungen, Dürreperioden und Unwetterereignisse – die Auswirkungen des Klimawandels sind in diesen Jahrhundertkatastrophen bereits heute bemerkbar. Können wir so weitermachen wie bisher? Darüber hinaus sind soziale Probleme in allen Bereichen der Gesellschaft erkennbar. Personengruppen werden systematisch von bestimmten Arbeiten ausgeschlossen oder Geschäftspartner nur als Mittel zum Zweck angesehen. Aber auch das Bild, das dein Unternehmen nach Außen abgibt, ist eine große Herausforderung. Viele Menschen sehen Unternehmer als geldgierige Maschinen. Dass dies nicht immer so sein muss, müssen die Unternehmen in der Öffentlichkeit zeigen.
Diese drei Probleme bilden den Kern von ESG in Unternehmen – für ein zukünftiges nachhaltiges und ethisches Wirtschaften. anyworks stellt dir dieses Regelwerk vor und zeigt dir, wie du dieses in deinem Unternehmen erfolgreich einführen kannst.

Was bedeutet ESG?

ESG ist die Abkürzung für die Wörter Environmental, Social und Governance (zu Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung). Es bezeichnet ein umfassendes Regelwerk zur Bewertung der nachhaltigen und ethischen Praxis von Unternehmen:

  • Environmental-Kriterium (Umwelt-Kriterium): Jedes Unternehmen verursacht Umweltauswirkungen, belastet also die Umwelt in irgendeiner Art und Weise – auch Dienstleistungsunternehmen, in denen ausschließlich vor dem Rechner gearbeitet wird. Im Sinne des nachhaltigen Wirtschaftens ist es wichtig, diese Umweltbelastungen auf ein Minimum zu reduzieren oder durch umweltschonende Maßnahmen auszugleichen. So können Unternehmen bspw. ihre Ressourcen besser managen, die Emissionen reduzieren und die eingesetzte Energie effizienter nutzen.
  • Social-Kriterium (Soziales-Kriterium): Jedes Unternehmen hat eine soziale Verantwortung, die meist gegenüber Mitarbeitern, Zulieferern, Kunden und der Öffentlichkeit gilt. Um sozial verantwortungsvoll zu handeln, müssen sich Unternehmen für Vielfalt, Gleichbehandlung und Inklusion einsetzen. Zudem können auch die Arbeitsbedingungen verbessert werden und es kann ein stärkerer Einsatz für den Datenschutz und die Privatsphäre erfolgen. Ein hohes Engagement in der lokalen Gemeinde oder Unterstützung von Vereinen oder Projekten sind in diesem Zusammenhang gut geeignet.
  • Governance-Kriterium (Unternehmensführung-Kriterium): Dies betrifft vorrangig die strategischen Entscheidungen eines Unternehmens. Wollen Unternehmen bspw. um jeden Preis Steuern sparen, wirkt sich das langfristig auf deren Bild in der Öffentlichkeit aus. Auch Vergütungen für den Vorstand sowie die generelle Lohnstrategie prägen das Bild in der Öffentlichkeit.

Ziel des ESG ist das nachhaltige und ethische Wirtschaften von Firmen. Zudem sollen sie für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden und im besten Interesse von Aktionären und Investoren handeln.

Welche Vorteile bringt eine ESG-Strategie?

Eine erfolgreich implementierte ESG-Strategie bringt einige Vorteile mit sich, die sich auch direkt auf den Gewinn des Unternehmens auswirken können.

Steigerung des Ansehens
Würdest du bei gleichem Preis lieber ein Produkt bei einem Unternehmen, das sich für ESG-Ziele einsetzt, einkaufen oder bei einem Unternehmen, das sich nicht dafür einsetzt? 76 % der Kunden haben dazu eine klare Meinung: Sie kaufen nicht von Unternehmen, die die Umwelt, Mitarbeitende oder die Gesellschaft schlecht behandeln. Hier zeigt sich demnach eine hohe Bereitschaft, für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen zu bezahlen. Wird es zudem als besonders nachhaltig und moralisch wertvoll angesehen, sind Kunden sogar bereit, für diesen Service zu bezahlen.

Risikominimierung
Vor allem im produzierenden Gewerbe sind Unternehmen von Roh- und Betriebsstoffen abhängig. Schaffen es Unternehmen, diese Abhängigkeit auf ein Minimum zu reduzieren, sind sie auch besser auf Lieferengpässe vorbereitet. Diese Lieferkettenabhängigkeit stellt prinzipiell ein hohes Risiko dar: Fallen Lieferanten aus oder herrschen Probleme in den produzierenden Regionen, wird es schwer, die Produkte noch gewährleisten zu können. Mit einer ERP-Software wie TOPIX Enterprise oder einem Warenwirtschaftssystem können die Warenein- und -ausgänge jederzeit überwacht werden, um so dieses Risiko zu minimieren.

Steigerung der Attraktivität für Investoren
Heutzutage suchen Investoren nach ESG-fokussierten Anlagestrategien (teilweise verlangen sie entsprechende Nachweise über ESG-Faktoren der Unternehmen). Sie wollen nicht mit Unternehmen in Verbindung gebracht werden, die sich nicht für die Umwelt oder die Gesellschaft einsetzen. Dies erhöht wiederum die Nachfrage nach Unternehmensanteilen und demzufolge eine höhere Bewertung.

Kosteneinsparung
Auch wenn nachhaltige Methoden zu Beginn hohe Investitionskosten erfordern, kann sich der Schritt langfristig lohnen. Umweltfreundliche Praktiken und Methoden senken auf lange Sicht Energie- und Ressourcenkosten. Zudem reduzieren diese Methoden die Kosten für mögliche Umweltauswirkungen.


Entwicklung einer ESG-Strategie

Um eine eigene ESG-Strategie erfolgreich zu implementieren, reicht es nicht aus, nur zu sagen, dass man jetzt auf die Einhaltung der ESG-Ziele achten will. Eine ESG-Strategie ist ein dauerhafter Prozess mit Regeln und Handlungsanweisungen, die vom Top-Manager bis hin zum Werkstudenten gelebt werden müssen. Dabei gibt es einige Schritte zu beachten:

1. Ausgangssituation
Innerhalb der Ist-Analyse sollte die Belegschaft betrachtet werden. Zudem empfiehlt es sich, Umfragen in der Umgebung durchzuführen, was Menschen ehrlicherweise von deinem Unternehmen halten. Bei genauer Betrachtung werden mit Sicherheit auch in deinem Unternehmen ESG-Einsparpotenziale sichtbar. Im Idealfall gibt die Unternehmensführung schon in diesem Schritt konkrete Ziele vor, die umgesetzt werden können.

2. ESG-Umweltanalyse
Die ESG-Faktoren haben Auswirkungen auf das Unternehmen. In diesem Zusammenhang werden physische und transitorische Einflüsse unterschieden – jedes Unternehmen sollte sich diesen bewusst sein:

  • Physische Einflüsse sind kurzfristige und langfristige Wetterereignisse. Ändern sich bspw. in Folge der klimatischen Veränderungen die Wasserbedingungen in der Region, muss sich das Unternehmen dementsprechend anpassen.
  • Transitorische Einflüsse umfassen die Umstellung auf andere Roh- und Betriebsstoffe sowie den Einfluss auf die Unternehmensumwelt. Sind Roh- und Betriebsstoffe nicht mehr verfügbar oder in Zuge von Krisen zu teuer geworden, muss sich das Unternehmen frühzeitig auf neue Roh- und Betriebsstoffe einstellen.

3. Analyse der ESG-Faktoren mit internen Auswirkungen
Die Analyse der internen ESG-Faktoren umfasst drei Bereiche: die Unternehmenskultur, die Unternehmensausrichtung und die Governance-Struktur.

4. Ermittlung der ESG-Sachlage
Die Zusammenführung der externen Umweltanalyse und der internen Unternehmensanalyse (Schritt 2 und 3) führt zu einem gesamten Status quo bezüglich der ESG-Ziele. So kann jedes Unternehmen für sich bestimmen, wo sie sich aktuell befinden und welche Punkte bzw. Ziele noch umgesetzt werden müssen.

5. ESG-Erwartungen der Stakeholder identifizieren
Dieser Schritt ist ein zentrales Element für jedes Unternehmen, um eine erfolgreiche ESG-Strategie zu entwickeln. Dabei werden Gespräche mit internen (Mitarbeitern oder Shareholder) und externen Stakeholdern (Banken oder Geschäftspartner) geführt. Deren ESG-Interessen in Kombination mit den Prioritäten für das Unternehmen ermöglichen es, eine Stakeholder-Map zu analysieren, welche ESG-Ziele am ehesten verfolgt werden sollten. Diese daraus entstehende Strategie muss mit den Stakeholdern besprochen und ggf. angepasst werden. Dies ist ein dynamischer Prozess, das heißt, er muss regelmäßig überprüft und angepasst werden.

6. Nachhaltige SWOT-Analyse
Die SWOT-Analyse untersucht Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken eines Unternehmens und bildet sie in einer Matrix ab. Dafür werden die in den Schritten 1 bis 4 erfassten Ergebnisse zusammengefasst. Diese Analyse befasst sich im Wesentlichen mit den externen und internen ESG-Faktoren, kann aber auch für die E-, S- und G-Faktoren separat durchgeführt werden.

7. Die Strategieformulierung
Zunächst muss der konkrete Handlungsbedarf ermittelt werden: Das Unternehmen trägt zusammen, in welchen ESG-Handlungsfeldern man tätig werden möchte. Dann wird untersucht, welche Handlungsfelder wesentlich sind und welche Auswirkungen Veränderungen auf das eigene Unternehmen womöglich haben werden.
Die Zielformulierung ist ein entscheidender Schritt für eine erfolgreiche ESG-Strategie und muss jeweils zeitlich begrenzt, eindeutig und abrechenbar sein. Herausfordernde, aber nicht unmögliche Ziele schaffen dabei die höchste Motivation. Daraus entsteht das Strategiepapier mit konkreten Handlungsanweisungen, die dann in den Regelbetrieb übernommen werden müssen.

Fazit

Insgesamt ist eine erfolgreiche ESG-Strategie eine großartige Möglichkeit für Unternehmen, öffentlichkeitswirksam ein positives Bild zu senden. Finanzielle Erfolge können sich darüber hinaus ebenfalls ergeben. Wollen Unternehmen auch langfristig erfolgreich wirtschaften, müssen sie sich auf diese Zukunft entsprechend vorbereiten. Eine kontinuierliche und nachhaltige ESG-Strategie ist daher ein erster Schritt in diese Richtung.

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