HR & KPI – Diese 10 Kennzahlen sind im Personalwesen von Bedeutung

28.07.2023

Personaler arbeiten nur mit Menschen und können nicht mit Kennzahlen umgehen? Weit gefehlt. Um die Leistung der HR-Abteilung zu bewerten und zu optimieren, werden neben dem Einsatz von professioneller HR-Software verschiedene Kennzahlen verwendet. Diese bieten Einblicke in diverse Aspekte des Personalmanagements und helfen Unternehmen, ihre HR-Strategien zu verbessern. Denn Fakt ist: Ein effizientes Personalwesen spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg eines Unternehmens.
anyworks stellt dir 10 wichtige Kennzahlen vor, die dich im Personalwesen, besonders im Recruiting, unterstützen können.

1) Fluktuationsrate

Die Fluktuationsrate misst das Verhältnis zwischen dem Personalabgang und der Gesamtzahl der Mitarbeiter in einem bestimmten Zeitraum. Eine hohe Fluktuationsrate kann auf Probleme in der Mitarbeiterbindung, unzureichende Arbeitsbedingungen oder eine schlechte Unternehmenskultur hinweisen. Mithilfe dieser Kennzahl kannst du Maßnahmen ergreifen, um die Fluktuation zu reduzieren und qualifizierte Mitarbeiter langfristig an dein Unternehmen zu binden.

Anzahl Lizenzen Icon Alle Personalabgänge in JJJJ / Summe der FTE im Unternehmen * 100

2) Durchschnittliche Einstellungszeit

Die Kennzahl Time-to-Hire zeigt, wie lange es dauert, eine offene Stelle zu besetzen. Den ersten und den letzten Tag des Recruiting-Prozesses legt jedes Unternehmen selbst fest, so kann der erste Tag bspw. die Personalanforderung des Fachbereichs oder das Schalten der Stellenanzeige sein. Wichtig ist hierbei, dass diese Tage als feste Punkte bestimmt werden, damit Einstellungen die gleiche Datengrundlage haben und die Ergebnisse verglichen werden können.
Eine lange Einstellungszeit kann auf ineffiziente Rekrutierungsprozesse oder einen Mangel an Bewerbern hinweisen. Indem du die durchschnittliche Einstellungszeit reduzierst, kannst du sicherstellen, dass du qualifizierte Kandidaten schneller einstellst und somit Engpässe im Personalmanagement vermeidest.

Anzahl Lizenzen Icon Letzter Tag des Recruitings – Erster Tag des Recruitings

3) Kosten pro Einstellung

Die Einstellungskosten (auch Cost-per-Hire genannt) geben an, wie viel ein Unternehmen durchschnittlich für eine Neueinstellung ausgibt. Diese Kennzahl umfasst also Ausgaben für Rekrutierung, Bewerbungsgespräche, Einarbeitung und Schulungen. Indem du diese Kosten analysierst, kannst du deine Rekrutierungsstrategien optimieren, um effektiver und kosteneffizienter neue Mitarbeiter einzustellen.

Anzahl Lizenzen Icon (interne Kosten + externe Kosten) / Gesamtzahl der Einstellungen

4) Absagequote

Die Absagequote gibt Auskunft über den Prozentsatz der Bewerbungen, die von einem Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum abgelehnt wurden. Sie bildet eine wichtige Kennzahl, um den Erfolg des Einstellungsprozesses und die Attraktivität des Stellenangebots zu bewerten. Eine niedrige Absagequote kann darauf hindeuten, dass das Unternehmen qualifizierte Bewerber anzieht und einen effektiven Auswahlprozess hat. Eine hohe Absagequote kann dagegen darauf hinweisen, dass das Unternehmen möglicherweise Schwierigkeiten hat, geeignete Kandidaten anzusprechen oder dass Verbesserungen im Einstellungsprozess erforderlich sind.

Anzahl Lizenzen Icon (Anzahl der abgelehnten Bewerbungen / Gesamtzahl der eingegangenen Bewerbungen) * 100

5) Arbeitsproduktivität eines Mitarbeiters

Die Mitarbeiterproduktivität gibt die Leistung der Mitarbeiter und ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg wieder. Die Kennzahl kann anhand von verschiedenen Metriken gemessen werden, z. B. Umsatz, Kundenzufriedenheit oder Zielerreichung, und benötigt eine Input-Zahl (z. B. fertiggestellte Aufträge oder Produkte, eingesetzte Stunden) und eine Output-Zahl (z. B. Stückzahlen, Umsatz). Durch die Überwachung der Mitarbeiterproduktivität kannst du Engpässe identifizieren, die Effizienz steigern und die Leistung deiner Mitarbeiter fördern.

Anzahl Lizenzen Icon Output (Arbeitsergebnis in Zahlen) / Input (Arbeitseinsatz in Zeit)

6) Mitarbeiterzufriedenheit

Die Mitarbeiterzufriedenheit ist ein wichtiger Indikator für das Wohlbefinden und die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen. Eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit führt zu geringerer Fluktuation, höherer Produktivität und besserer Arbeitsqualität. Du kannst die Mitarbeiterzufriedenheit durch regelmäßige Umfragen, Feedbackgespräche und die Schaffung einer positiven Arbeitsumgebung messen und verbessern.

Anzahl Lizenzen Icon Aus Umfragen oder Feedbackgesprächen generierte Zahlenwerte


7) Fehlzeitenquote

Diese Kennzahl misst den Prozentsatz der Arbeitszeit, die Mitarbeiter aufgrund von Krankheit, Urlaub oder anderen Gründen fehlen. Eine hohe Fehlzeitenquote kann auf Probleme wie hohe Krankheitsbelastung, mangelnde Arbeitsplatzsicherheit oder eine schlechte Work-Life-Balance hinweisen. Durch die Überwachung und Analyse dieser Kennzahl kannst du gezielt Maßnahmen ergreifen, um die Fehlzeiten zu reduzieren und die Gesundheit deiner Mitarbeiter zu fördern.

Anzahl Lizenzen Icon Fehlzeiten / Sollarbeitszeit * 100

8) Bildungskosten pro Mitarbeiter

Eine effektive Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter ist entscheidend für ihre Leistungsfähigkeit und den Erfolg des Unternehmens. Diese Kennzahl umfasst die Kosten, die ein Unternehmen pro Mitarbeiter für Aus- und Weiterbildung, also die berufliche Entwicklung, aufwendet. Durch diese Analyse kannst du die Effektivität deiner Schulungsprogramme anhand des ROI (Return on Investment) bewerten und sicherstellen, dass du eine gute Rendite aus deinen Investitionen in die Mitarbeiterentwicklung erzielst.

Anzahl Lizenzen Icon (Ertrag – Aufwand) / Aufwand * 100

9) Personalkostenquote

Die Personalkostenquote wird berechnet, indem man die Personalkosten eines Unternehmens ins Verhältnis zu einer anderen Kennzahl setzt, bspw. zu den Gesamtkosten oder Umsätzen. Es ist wichtig, dass diese korrekt erfasst werden: Sie umfassen in der Regel Löhne, Gehälter, Sozialabgaben, Boni, Provisionen und andere mit der Beschäftigung von Mitarbeitern verbundene Ausgaben.
Achtung: Die Interpretation der Personalkostenquote kann von der Branche, der Unternehmensgröße und anderen Faktoren abhängen. Daher ist es ratsam, die Kennzahl im Kontext zu betrachten und anderen vergleichbaren Unternehmen gegenüberzustellen, um aussagekräftige Schlüsse ziehen zu können.

Anzahl Lizenzen Icon (Personalkosten / Gesamtkosten) * 100

10) Mitarbeiterbindungsquote

Diese Mitarbeiterbindungsquote gibt darüber Aufschluss, wie gut ein Unternehmen in der Lage ist, seine Mitarbeiter langfristig zu halten und eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit zu erreichen. Auch hier ist es wichtig, die Kennzahl im Zusammenhang mit anderen Faktoren wie der Unternehmenskultur, der Mitarbeiterentwicklung und dem Arbeitsumfeld zu betrachten, um ein umfassendes Bild zu erhalten.
Es gibt verschiedene Ansätze zur Berechnung, aber eine gängige Methode ist wie folgt:

  1. Ermittlung des Mitarbeiterbestands zu Beginn eines bestimmten Zeitraums (z. B. Jahresbeginn)
  2. Ermittlung des Mitarbeiterbestands am Ende des gleichen Zeitraums (z. B. Jahresende)
  3. Anzahl der Mitarbeiter, die im betrachteten Zeitraum das Unternehmen verlassen haben
  4. Berechnung des durchschnittlichen Mitarbeiterbestands: (beginnender Mitarbeiterbestand + endender Mitarbeiterbestand) / 2
  5. Berechnung der Mitarbeiterbindungsquote

Anzahl Lizenzen Icon (Anzahl der Abgänge / Durchschnittlicher Mitarbeiterbestand) * 100

Hinweis

Die oben genannten Kennzahlen sind nur ein Auszug aus einer Vielzahl von Metriken, die im Personalwesen verwendet werden können, um die Leistung der Personalabteilung zu bewerten und zu optimieren. Es ist wichtig, die Auswahl der Kennzahlen an die spezifischen Bedürfnisse und Ziele deines Unternehmens anzupassen. Durch die kontinuierliche Überwachung und Analyse dieser Kennzahlen kannst du Einblicke gewinnen, Verbesserungspotenziale identifizieren und gezielte Maßnahmen ergreifen, um das Personalwesen effektiver zu gestalten und den Erfolg deines Unternehmens zu steigern.

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