Employer Branding, HR-Software & Co. – Mitarbeiterbindung im Fokus der Unternehmen

17.02.2023

Im Zuge des seit Jahren bestehenden Fachkräftemangels und der seit der Pandemie rollenden Kündigungswelle eröffnen sich für Arbeitnehmer neue Chancen und Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Für Arbeitgeber jedoch birgt der sogenannte War of Talents unternehmerischen Aufwand, der mit Risiken verbunden ist. Sie sind sich dabei bewusst, dass es viel Zeit, Mühe und Geld kostet, einen neuen Mitarbeiter zu rekrutieren und einzuarbeiten.
Prinzipiell gilt es, nicht nur innerhalb des Recruitings im Kampf um qualifizierte Mitarbeiter zu überzeugen, sondern auch die eigenen Mitarbeiter mittel- und langfristig an das Unternehmen zu binden. Führungskräfte sollten in diesem Zusammenhang erste Warnsignale einer Kündigungswelle in ihrem Unternehmen ernst nehmen. Handelt es sich darüber hinaus um Beschäftigte mit speziellen Kenntnissen, Leistungsträger oder Teamleiter, kann ihr Verlust auch wirtschaftliche Schwierigkeiten im Unternehmen verursachen. Es gilt also, dem entgegenzuwirken und Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung zu stärken, um eine Fluktuation zu vermeiden.

„Geld ist nicht alles!“ – Warum Mitarbeiter aktuell ihren Job wechseln

Doch das ist leichter gesagt als getan – ein unbefristetes Arbeitsverhältnis, mehr Urlaubstage oder eine Gehaltserhöhung reichen heute schon lange nicht mehr aus, um einen Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden und zu motivieren. Im Zusammenhang mit Unzufriedenheit am Arbeitsplatz glauben Beschäftigte nicht an ihr Unternehmen, laut einer Gallup-Studie fühlen sich 63 % der Befragten sogar von ihrem Arbeitgeber ignoriert. Dies hat auch mitunter unternehmerische Folgeschäden und kostet die deutsche Wirtschaft 122 Milliarden Euro jährlich. Die fehlende emotionale Bindung zum Unternehmen und fehlende Wertschätzung sind dabei in den letzten Jahren ausschlaggebende Gründe vieler Beschäftigte für einen Jobwechsel. Faktoren wie eine schlechte interne Kommunikation sowie Mängel in der Unternehmenskultur werden zudem immer öfter angeführt.
Vor allem junge Arbeitnehmer legen heutzutage sehr viel Wert auf diese Punkte und achten vermehrt auf persönliche und fachliche Weiterentwicklung oder eine gesunde Work-Life-Balance (Stichwort: New Work). Das Wohlfühlen bzw. die Arbeitsbedingungen, unter die all diese Faktoren zählen, haben für sie eine besonders große Bedeutung, um sich in ihrem Job zu motivieren. Heißt im Umkehrschluss: Sobald sie mit der Büroausstattung, dem Team oder den Arbeitszeiten nicht zufrieden sind, suchen sie sich einen neuen Arbeitgeber.
Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass Unternehmen, die starre Arbeitszeitmodelle ohne Flexibilität verwenden und dem Credo „Das haben wir schon immer so gemacht“ folgen, mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zukünftig einen Nachteil auf dem Arbeitsmarkt haben werden. Es ist also wichtig, diesem Trend entgegenzuwirken. Phänomen wie die innere Kündigung (das sogenannte Quiet Quitting) müssen frühzeitig erkannt und berücksichtigt werden: Wenn sich Arbeitnehmer innerlich nicht mit dem Unternehmen identifizieren und wohlfühlen können, leisten sie nur noch das, was vertraglich vereinbart ist und lehnen Zusatzaufgaben ab. Der Weiterentwicklung und dem Erfolg des Unternehmens werden so unweigerlich Steine in den Weg gelegt.

Beliebte Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung

Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung zu finden, die umsetzbar und auch wirkungsvoll sind, ist zumeist Aufgabe der Human Resources-Abteilung. Im Internet gibt es genug Inspirationen und Beispiele für solche Maßnahmen, und es wird schnell deutlich, dass es nicht DIE eine Lösung für Mitarbeiterbindung gibt. Vielmehr ist es eine Kombination, die zum jeweiligen Unternehmen passen muss. anyworks gibt dir eine Auswahl der beliebtesten Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung:

  • Hybrides Arbeiten & Collaboration: Remote Work, Homeoffice & Co. waren in der Pandemie eine Notlösung. Mittlerweile sind diese Arbeitsmodelle zum Alltag geworden, denn es hat sich gezeigt, dass entgegen der zuvor herrschenden Meinung, Mitarbeiter können zu Hause nicht produktiv arbeiten, Beschäftige in ihren eigenen vier Wänden viel produktiver arbeiten als im Büro. Hinzu kommt die verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Familie – eine signifikante Verbesserung der Work-Life-Balance. Darüber hinaus gibt es immer mehr Zeiterfassungs-Video Conferencing- oder Task Management-Softwarelösungen wie Conceptboard, die eine Zusammenarbeit von Teams standortunabhängig und digital ermöglichen.


  • Moderne und professionelle Arbeitsausstattung: Nicht nur im Zusammenhang mit Homeoffice erwarten viele Arbeitnehmer eine professionelle und moderne Arbeitsausstattung, auch im Büro bildet dies einen entscheidenden Faktor. Eine schlechte Ausstattung ist für Arbeitnehmer frustrierend, da Aufgaben mit mehr Zeit und Aufwand bewältigt werden müssen – das kann zur Demotivation beim Mitarbeiter führen.
  • Employer Branding: Dieser Prozess beschreibt die Arbeitgebermarkenbildung. Sie umfasst strategische Maßnahmen, die das Unternehmen wie eine Marke positionieren, mit dem Ziel attraktiver für aktuelle Mitarbeiter und potenzielle Bewerber zu sein. Das Image muss also nach innen und nach außen präsentiert werden.
  • Kommunikation & Unternehmenskultur: Eine offene interne Kommunikation über bspw. Unternehmensziele (sowohl erreichte als auch geplante) stärkt die Verbundenheit der Mitarbeiter zum Unternehmen. Sie sehen so direkt, welchen Beitrag sie für das Unternehmen leisten. Darüber hinaus spielen bei den Beschäftigten Faktoren wie ein transparenter Führungsstil oder Corporate Social Responsibility der Vorgesetzten eine immer größere Rolle. Unternehmen können zudem weltweite Entwicklungen, die auch ein großes mediales Interesse haben, in ihr Image einbauen, z. B. das Erfüllen der Frauenquote oder Umweltbewusstsein bzw. Nachhaltigkeit.
  • Gesundheit: Die Pandemie hat viele Menschen dazu gebracht, sich mit ihrer gesundheitlichen Situation auseinanderzusetzen. Sei es, weil sie selbst gesundheitlich betroffen waren oder es im Familien- und Freundeskreis miterlebt haben. Ein neues Gesundheitsbewusstsein ist entstanden. Unternehmen können hier ihre Mitarbeiter unterstützen und bspw. dafür sorgen, dass Überstunden vermieden werden. Mithilfe von einer Zeiterfassungs-Software wie Papershift kann dies leicht umgesetzt werden. Doch auch Betriebssport oder Zuschüsse für Fitnessstudio oder -kurse sind geeignete Maßnahmen.
  • Bleibe-Gespräche: Die Kommunikation mit dem einzelnen Mitarbeiter sollte in Zeiten der Digitalisierung nicht vernachlässigt werden. Neben Jahresgesprächen bieten sich hierbei sogenannte Stay-Interviews an, in denen Vorgesetzte die individuellen Anliegen mit den Mitarbeitern besprechen. Darunter zählen Punkte wie der Wohlfühlfaktor, berufliche Entwicklung und Förderung sowie Identifikation mit dem Unternehmen. Es liegt in der Natur des Menschen, dass Einflüsse wie das Privatleben, persönliche Weiterentwicklung oder weltweite Ereignisse zum Überdenken des Lebens führen. Um einen Mitarbeiter im Unternehmen halten, unterstützen und weiterentwickeln zu können, ist ein Bleibe-Gespräch die optimale Gelegenheit.
  • Einsatz von HR-Software: Moderne HR-Software wie Sage HR kann mithilfe von künstlicher Intelligenz und Algorithmen zur individuellen Mitarbeiterförderung genutzt werden, sei es in Projekten oder für offene Positionen. Darüber hinaus können anonymisierte Befragungen zur Mitarbeiterzufriedenheit in diesen Anwendungen umgesetzt werden. Mitarbeiter haben meist die besten Ideen, wie sich das Arbeitsklima und die Zufriedenheit im Unternehmen verbessern lassen. Ein weiterer Vorteil: Der Mitarbeiter wird angehört und wertgeschätzt.

Fazit

Aktuelle Phänomen wie Quiet Quitting, Great Resignation und der nach wie bestehende Fachkräftemangel sind nur einige Einflussfaktoren für die Kündigungswelle. Auf Unternehmen lastet ein hoher Druck, wollen sie wirtschaftlich stabil bleiben oder wachsen. Mit Umsetzung einiger Maßnahmen wird die Mitarbeiterbindung verstärkt, beugt Jobwechsel vor und steigert die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter – eine Win-Win-Situation für Arbeitgeber und -nehmer.

Hast du bereits Erfahrung mit ConceptboardSage HR oder PapershiftTeile deine Eindrücke mit der Community und hilf Interessenten auf der Suche nach der optimalen Software.

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