New Work – Aktuelle Trends in Human Resources

18.11.2022

Die Personalarbeit in Unternehmen befindet sich seit einigen Jahren in einem Wandel. Waren früher Tätigkeiten wie die Erstellung von Lohn- und Gehaltsabrechnungen oder die Bearbeitung von Urlaubsanträgen Hauptaufgaben von Personalern, sind es heutzutage Themen, die den Angestellten selbst bzw. die Attraktivität des Unternehmens hervorheben. Darüber hinaus gestaltet und begleitet Human Resources (kurz: HR) Transformations- und Change-Prozesse, vor allem in den Bereichen Führungs- und Organisationsentwicklung. Dies alles kennzeichnet eine Entwicklung vom Personalangestellten zum HR-Manager.

anyworks zeigt dir, welche aktuellen Trends es in diesem Bereich gibt und wie sich das New Work für den Mitarbeiter gestaltet. Zudem wagen wir einen Blick in die Zukunft, welche Trends 2023 wahrscheinlich kommen werden.

Remote Work

Viele Unternehmen haben im ersten Lockdown 2020 das damit verbundene Pflicht-Homeoffice (sofern es denn möglich war) erstmalig umgesetzt. Auch wenn es aus der Not heraus entstand, so zeigen sich immer mehr Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Aktuelle Umfragen unterstreichen, dass Unternehmen auch nach der Pandemie am Homeoffice festhalten und sie den Mitarbeitern 40 bis 60 Prozent ihrer Arbeitszeit zu Hause gewähren wollen. Dieser Trend wird auch weiterhin anhalten, da Arbeitgeber erkannt haben, dass so ein individualisiertes, selbstbestimmtes Arbeiten gefördert und die Arbeitgeberattraktivität gesteigert werden. Ziel ist dabei eine bessere Work-Life-Balance für den Angestellten.

Doch zeigen sich hierbei auch Probleme: So werden eine effiziente Kommunikation, abteilungsübergreifendes Arbeiten und Koordination durch die rein digitale Zusammenarbeit erschwert. Hier kommt das HR zum Einsatz: Es muss in diesem Zusammenhang vermehrt auf innerbetriebliche Spannungen oder gar die Bildung von verschiedenen Unternehmenskulturen der Büro- sowie der Homeoffice-Mitarbeiter achten. Mit folgenden Fragen muss es sich beispielsweise auseinandersetzen: Wie können bei einem zunehmend digitalen Miteinander gemeinsame Werte gelebt und aufrechterhalten werden? Wie kann die Bindung ans Unternehmen bestehen bleiben, wenn auch die soziale Interaktion zwischen Arbeitgeber und -nehmer virtuell stattfindet? Welche technischen Hilfsmittel können dabei unterstützen?

Corporate Purpose

Was genau ist eigentlich Corporate Purpose? Dieser noch neue Begriff ist eng mit der Unternehmenskultur verbunden und umfasst die Bündelung von Zweck, Sinn, Ziel und Funktion des Unternehmens aus Sicht der Angestellten. Es beschreibt die Motivation, unabhängig von Umsatz, Wachstum und Gewinn. Vor allem junge Arbeitnehmer achten verstärkt auf die „inneren Werte“ eines Unternehmens, daher sollten die Beweggründe eines Arbeitgebers immerzu authentisch, fassbar und gesellschaftlich relevant sein.

Dies zeigt sich besonders für das HR als erste Kontaktperson gegenüber Bewerbern – sei es auf der Karriere-Seite der Homepage oder im persönlichen Gespräch.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Der Klimawandel ist allgegenwärtig. Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind in der öffentlichen Wahrnehmung sehr präsent und zeugen von einem entsprechenden Klimabewusstsein in der Gesellschaft. Auch wenn es kein neues Thema ist, ist dieser Trend bei Unternehmen nach wie vor existent und Firmen entwickeln Geschäftsmodelle, die Wachstum und klimafreundliches Handeln vereinen. Mithilfe von Statistiken und Reportings ist das HR dazu bestrebt, diese Themen nicht nur mit Ideen, Konzepten und KPIs voranzutreiben, sondern auch in der Unternehmenskultur zu etablieren.

Diversität und Antirassismus

Auch diese Themen sind nicht neu und haben gesellschaftlich einen hohen Stellenwert. Das Firmen-Logo in Regenbogenfarben zu ändern oder auf aktuelle Ereignisse einzugehen sind ein guter Ansatz, reicht jedoch in der Wahrnehmung oft nicht aus. Es ist daher die Aufgabe des HR, sich verstärkt Gedanken zu machen, mit welchen Maßnahmen Diversität und Antirassismus gefördert werden können. Daraus entwickelt sich eine immer offenere Unternehmenskultur und erhöht die Attraktivität des Unternehmens bei potenziellen Bewerbern.


Führungskräfteentwicklung

In Anbetracht der bisher genannten Trends bildet sich hierbei ein weiterer, der eng mit den anderen verbunden ist: die Entwicklung von neuen Führungskompetenzen. Führungskräfte stehen vor der Herausforderung, ihre Teams in Zeiten des Remote Works zu führen und sich auch in schwierigen Situationen angemessen zu verhalten, da sie immerzu eine Vorbildfunktion einnehmen sowie die Werte und die Kultur des Unternehmens repräsentieren. Besonders durch das hybride Arbeitsmodell investieren Firmen in die Führungskräfteentwicklung.

Automatisierung der HR-Kernprozesse

Ein weiterer Trend im HR ist die Digitalisierung, besonders von Kernprozessen wie der Zeiterfassung, der Gehaltsabrechnung oder der Verwaltung von Personaldaten. Durch den Einsatz von Employee-Self-Service-Tools reduziert sich der administrative Aufwand der HR-Abteilung. Darüber hinaus können Bewerbungen mithilfe von entsprechender Software und unter Einsatz von KI nicht nur erfasst und ausgewertet werden, sondern kann so auch die erste schriftliche Kommunikation mit dem Bewerber erfolgen – so lässt sich im Recruiting viel Zeit sparen.

Employee-Well-being

Ein besonders großes Thema im HR ist das Wohlbefinden der Mitarbeiter, auch Employee-Well-being genannt. Dies beschreibt ein ganzheitliches Konzept und berücksichtigt den sozialen, mentalen, emotionalen, physischen und ökonomischen Zustand des Arbeitnehmers. Themen wie Work-Life-Balance, Stressmanagement sowie Gesundheitsangebote sind nur einige Beispiele, die für das HR relevant sind. Auf die Bedürfnisse des Mitarbeiters individuell einzugehen, stellt eine besondere Herausforderung dar. Doch lohnt sich diese Mühe, denn rundum gesunde, motivierte und zufriedene Mitarbeiter sind die wichtigste Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg.

Ausblick auf 2023

Aufgrund der aktuellen Trends zeichnet sich für das kommende Jahr eine Tendenz ab: Aus dem New Work wird das New Normal. Die beiden Trends Employee-Well-being und Führungskräfteentwicklung werden dabei weiterhin eine besondere Rolle für das HR spielen. Darüber hinaus können drei weitere Trends angeführt werden, die für diese Abteilung von Bedeutung sein werden:

  • E-Learning: Die stete Weiterentwicklung ist für Arbeitnehmer wichtig und in Zeiten der Digitalisierung leicht zugänglich. Es empfiehlt sich daher ein Fort- und Weiterbildungskonzept für kontinuierliches Lernen im Unternehmen. Dieses digitale Lernen wird weiter an Bedeutung gewinnen, denn Mitarbeiter können so ihre Lernzeiten, -orte sowie -inhalte selbst bestimmen.
  • People-Analytics: Die Datenmenge wird innerhalb des HR-Managements ansteigen, ebenso die Geschwindigkeit der Datenübermittlung und -verarbeitung. Dabei können Daten aus der Personalabteilung gesammelt, analysiert und organisiert werden – dieser Prozess nennt sich People-Analytics. Informationen zur Unternehmenskultur können hierbei hinzugezogen und Schlüsselkompetenzen der Mitarbeiter identifiziert werden. Ziel ist es, die Arbeitsproduktivität der Mitarbeiter des Unternehmens zu verbessern.
  • IT-Kompetenz: Es ist bereits jetzt deutlich, dass die Digitalisierung im HR an Gewicht gewinnt. Bedingt durch den wahrscheinlich stark wachsenden Einsatz von HR-Software steigt auch die Bedeutung von IT-Kenntnissen im HR. Das bedeutet, dass Personal- und IT-Abteilung künftig enger zusammenarbeiten müssen. Damit dies ohne große Missverständnisse und reibungslos verläuft, werden grundsätzliche IT-Kenntnisse bei HR-Managern Voraussetzung sein.

Es lässt sich erkennen: Innerhalb des HR kommt die Digitalisierung mithilfe von entsprechender Software wie Sage HR oder Sage HR Suite immer mehr zum Einsatz, doch der Mensch steht im Fokus.

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